Das Wohnhaus Beim Katharinenstift 5 ist ein hanseatisches Kaufmannshaus gotischen Ursprungs. Der Erdgeschossgrundriss gleicht dem eines Kaufmannshauses in der Lübecker Mengstraße 50. Der Straßengiebel wurde im 17./18. Jahrhundert umgebaut. Ursprünglich hatte das Haus einen gotischen  Treppengiebel. Die gotischen Fensteröffnungen wurden durch größere Fenster ersetzt. Der Hofgiebel ist in Fachwerk aufgezogen. Kellerwände, Giebel und Traufwände sind im Klosterformat gemauert. Fachwerk und Dachkonstruktion sind jüngeren Datums. Im Jahre 1907 gab es eine Gaubenausbildung im Dachgeschoss. 1920 wurde eine Begradigung der Außenwände vom Steildach vorgenommen. In den Jahren 1937/38 gab es einige notwendige Reparaturen zur Standsicherheit. Weitere Reparaturen dienten der Bewohnbarkeit des Hauses. 1938 ist der Waschküchenanbau abgerissen worden. Ein Jahr später wurde im Kellergeschoss eine neue Waschküche eingebaut. 1994 gab es einen Antrag auf Sanierung und Modernisierung. Es wurde eine denkmalpflegerische Zielstellung erarbeitet. Das Haus wies erhebliche Schäden auf. Nach Abschluss der Arbeiten ist das Gebäude wiederum ein Wohnhaus.

Wie bei allen Häusern gab es eine Vielzahl von Eigentümern. So sind nach 1600 der Zimmerer Hans Dreen, der Ziegelmeister Hans von Bunen und ein Besitzer namens Hans Gaulow bekannt. Im Jahre 1680 ist der Böttcher Joachim Rossenbarg und 1721 ein Peter Wohlert genannt. 1746 wird das Haus „dem hiesigen Waisenhause in dem Wohlertschen Concurs umgeschrieben“.

1922 gehörte das Haus einem Eigentümer namens Winter aus Gehlsdorf, der noch fünf Mieter beherbergte. 1928 waren die in Kanada lebenden Geschwister Lange Besitzer des Hauses. 1930 ist das Fräulein Gertrud Lange genannt, 1935 wieder die Geschwister Lange. 1941 ist Richard Schulz der Eigentümer. 1949 ist der Handlungsgehilfe Otto Bosse vom Beginenberg 22 als Besitzer genannt. Richard Schulz wohnt neben vier anderen Mietern weiterhin im Hause.