HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE

Kröpeliner Straße 4
Kröpeliner Straße 5
Kröpeliner Straße 6
(Wohn- und Geschäftshäuser)

Text von Hans-Heinrich Schimler

Die Häuser Kröpeliner Straße 4, 5 und 6, die mit den gleichen Nummern der einstigen Blutstraße identisch sind, werden in der Publikation "Denkmale der Hansestadt Rostock" in einem Punkt zusammengefasst und sie weisen auch etliche Gemeinsamkeiten auf. Natürlich waren auch sie gotischen Ursprungs. Alle drei erhielten ihr im wesentlichen bis heute erhaltenes Aussehen nach 1900.

Die Nummer 4 wurde wie seine Nachbarn auch als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Die Betreiber wechselten jedoch immer mal wieder. So verzeichnen die Adressbücher seit 1869 das Pelzwaren- und Mützengeschäft H. F. Behr u. Sohn, um 1913 die Butterhandlung Schröter und 1939 das Strumpfhaus Behr.

Kontinuität zog mit der Eröffnung des Friseursalons Peters Ende 1945 ein. Friseurmeister Heinrich Peters kam nach der Zerstörung seines alten Geschäftes hierher. Doch wer konnte schon annehmen, dass es den Salon, wenn inzwischen auch verpachtet, bis zum heutigen Tag geben sollte. Ein sehr schönes Handwerksschild, wie es leider nur noch selten anzutreffen ist, verkündet das Gewerk.

Einen inneren Zusammenhang gibt es zwischen den Häusern mit den Nummern 5 und 6. Im Jahre 1890 erwarb Emil Leverenz das Haus Nummer 5 und betrieb dort fortan seine bereits 1871 am Hopfenmarkt 23, der heutigen Kröpeliner Straße 77, gegründete Papier- und Schreibwaren-Handlung, Druckerei und Buchbinderei. Es sollte eines der wenigen ganz alten Familienunternehmen in Rostock werden, dass alle Zeiten überdauerte und mit dem Schreibwarengeschäft bis 2006 in eigenem Besitz war. Die Druckerei wurde bereits 1990 geschlossen. Der Name Emil Leverenz ist nicht nur über dem Geschäft sondern auch an der oberen Seitenwand zu lesen.

1909 erwarb Leverenz auch das Nachbarhaus. Die Druckerei erstreckte sich seither in der ersten Etage über beide Häuser. Das Geschäft im Haus Nummer 6 bezog im selben Jahr das Schirmgeschäft Ernst Ellenberg. Zuvor betrieb dort Hermann Rimke ein Spezialgeschäft für Herren- und Reiseartikel. Später wechselte die Nutzung häufig.

Die Fassade zeichnet sich durch eine über zwei Etagen reichende Utlucht aus. Besonders bemerkenswert ist die Säule an der Ecke des Schaufensters. Der Giebel ist, wie alte Fotos belegen, um 1913 verändert worden.

Wohn- und Geschäftshaus Kröpeliner Straße 4.
Wohn- und Geschäftshäuser Kröpeliner Straße 5 und 6.