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HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Kröpeliner Straße 84 (Fassade des Geschäftshauses)

von Hans-Heinrich Schimler (Text) und Berth Brinkmann (Fotografie)

Wie das Haus mit der Nummer 85 an der Ecke zur Faulen Grube steht auch das Gebäude Kröpeliner Straße 84 auf dem Grund der einstigen Kirche des Heilig-Geist-Hospitals. Die darauf errichtete damalige Rostocker Bank entstand in den Jahren 1908/09 nach Entwürfen des Architekten Paul Korff, dem wir in unserer Reihe schon mehrmals begegnet sind.

Wie der Rostocker Architekt Ulrich Hammer in seinem Beitrag zur Publikation „Paul Korffs Wirken für Rostock“ anlässlich des 50. Todestages Korffs schreibt, galt es für den Baumeister aus Laage, das von ihm zu errichtende Gebäude in die gegebene Situation der Bauten einzufügen, die in anstelle der Kirche entstanden waren. Das Ergebnis war eine durchaus einheitliche Fassade, die durch die dreiteilige Gliederung dennoch an die in der heutigen Kröpeliner Straße, die an dieser Stelle mit der Hausnummer 31 zum Hopfenmarkt gehörte, üblichen Größenordnungen anknüpfte.

Ihre Qualität zieht die Fassade vor allem aus dem Zusammenspiel von Pilastern, reichlicher Ornamentik, und acht hervorgehobenen Plastiken über dem Erdgeschoss. Die vorhandene Substanz nutzend, wurde das Haus in zwei Bauabschnitten errichtet, woraus die beiden Treppenhäuser an den Seiten resultieren. Die Mitte nahm eine eindrucksvolle Schalterhalle ein, die bedauerlicherweise nicht erhalten wurde.

Nach umfänglichen Bauarbeiten, bei dem die denkmalgeschützte Fassade erhalten blieb, wird das Haus heute durch die deutsche Bank und ein Textilgeschäft genutzt. Die in diesem Zusammenhang vorgenommenen Ausgrabungen brachten eine Reihe von Skeletten zum Vorschein, die auf die Zeit des Hospitals zurückgehen.

Die Straßenfront zeigt sich nach wie vor in ihrer ganzen Korff´schen Qualität, wobei die neuzeitliche Werbung den Eindruck ein wenig schmälert. In anderen historischen Altstädten, etwa in Rothenburg ob der Tauber oder dem österreichischen Salzburg, geht man da sensibler zu Werke und passt die Firmenpräsens beispielsweise in der Form alter Handwerksschilder an.

 

 

 

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