HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Kröpeliner Straße 9 (Wohn- und Geschäftshaus)
Das Haus Kröpeliner Straße 9 im Jahr 2006. Foto: Berth Brinkmann
 

Text von Hans-Heinrich Schimler

Das unter der Nummer 9 geführte Haus an der Ecke zur Kistenmacherstraße erlebte den Umbau um 1850 in der Zeit des Klassizismus. Zur Unterstreichung des baulichen Umbruchs soll angesichts seiner schlüssigen Charakterisierung ein Zitat aus dem 1927 bei Carl Hinstorff erschienenen Buch "Die bürgerlichen Bauten in Rostock und Güstrow in der Zeit von 1750 -1850" von Rudolf Parow-Souchon widergegeben werden: "Die hohen Giebel mussten flachen, klassizistischen Tempelgiebeln weichen. Da diese oft von Pilastern getragen werden, bekommen die Häuser etwas festes, straffes, was ganz dazu angetan ist, ihnen etwas stattliches zu geben, das sich zum palastartigen steigert." Dabei wurde das Dach des Hauses noch besonders betont. Die Seitenfront war eher schlicht und wurde um 1927 aufgewertet. Wirtschaftsgeschichtlich ist das Haus bis weit in unsere Zeit mit dem Hof-Juwelier Kerfack verbunden. Das Adressbuch von 1922 vermerkt darüber hinaus noch einen von Ottilie Küchenmeister und Else Wasmund geführten Blumenladen. Zwanzig Jahre zuvor lebte der Kaufmann Paul Küchenmeister im Hause. Später wurde das Familienunternehmen von den Juwelieren Hermann Peters und Alfred Sinner geführt. Das Haus gehörte da schon dem Gutspächter Willi Engelbrecht aus Woldegk.

 
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