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HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Rosa-Luxemburg-Straße 28 /
Thomas-Mann-Straße 19

von Hans-Heinrich Schimler (Text), Berth Brinkmann (Fotografie) und einem historischen Foto aus der Sammlung Hans Joachim Vormelker

Obgleich mit einigen Jahren Abstand gebaut, wuchsen die beiden Häuser Rosa-Luxemburg-Straße 28 und Thomas-Mann-Straße 19 zu einem einheitlichen Ensemble zusammen. Damit geriet die von der einstigen Kaiser-Wilhelm-Straße mit der Moltkestraße gebildete Ecke zu einer der attraktivsten Wohnlagen an der Hauptachse der Steintor-Vorstadt. Zweifellos gehören die beiden Häuser damit auch zu den besonders gelungenen Beispielen klassizistischen Bauens. Klare Gliederungen, Dreieckgiebel, mit Pilastern und Risaliten gefasste Fenster sind die Kennzeichen. Ein Erker und ein halbrunder Turm mit Pilastergliederung und einer mit einer Balustrade eingefassten Veranda sowie einer nicht mehr vorhandenen Turmspitze am Haus Rosa-Luxemburg-Straße schaffen einen Hauch Antike. Dem steht das Nachbarhaus nicht nach, wirkt aber ohne Rundungen noch ein wenig klarer.

Gewohnt haben in den Häusern natürlich der vornehmen Gegend entsprechende Mieter. Im ersten der beiden Häuser sind 1902 die Rentiers Hintze und Geertz zu finden. Dann bewohnt Friedrich Reincke, außerordentlicher Professor der Medizin an der Universität Rostock das Haus. Der Theologie-Professor Ernst Sellin im Jahre 1910, der Rentier Gustav Hinrichsen zwölf Jahre später und der Schiffsreeder Ernst Behnke in den dreißiger Jahren sind weiter Nutzer.

Ähnlich sieht es auch im Nachbarhaus aus. Dort läßt sich 1906 mit dem Universitäts-Bibliothekar Dr. Borber der erste Eigner feststellen. 1920 steht mit Peter E. Erichson eine stadtbekannte Persönlichkeit im Adressbuch. Zunächst als Hofbuchdruckermeister verzeichnet, wird er später als Buchdruckerei- und Verlagsinhaber geführt. Dass sich dahinter der Chef des Hinstorff Verlags verbirgt, muß man damit Vertrauten sicher nicht erzählen. 1922 erscheint aber auch die Mecklenburgische Verlagsgenossenschaft für Schrifttum und Bildungswesen. Das letzte Rostocker Adressbuch von 1949/50 verzeichnet neben anderen Bewohnern auch den bekannten Rostocker Antiquitätenhändler August Mau.

 

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