Die Neue Werderstraße erscheint mit fünf Häusern in der Rostocker Denkmalliste. Sie sind alle zur gleichen Zeit errichtet worden. Ausschlaggebend für die Denkmalwürdigkeit waren die stilvoll gestalteten Fassaden. Hier nun soll über das Haus mit der Nummer 38 berichtet werden. Die Fassade des vierachsigen Gebäudes ist klassizistisch gehalten und mit entsprechenden Fassadenelementen wie Gesimsen, Dreieckgiebeln über eingefassten Fenstern und versehen. Es hat vier Etagen, der Eingang ist mit einer schönen Haustür versehen.
1907 ist das Haus erstmals im Adressbuch zu finden, damals noch unter seiner ersten Nummer 53. Drei Bewohner sind genannt. Es sind dies der Oberpostassistent Konrad Töppel, der Buchhändler Kurt Glatte und die Witwe Wilhelmine Hermann. 1922 sind die Kapitäne Otto Eichbaum und Wilhelm Westphal Mieter bei der damaligen Eignerin Margarete Möller. Auch 1935 gehörte ihr das Haus noch. Die Mieter waren wieder sehr gemischt. Da gab es zum einen den Oberverwaltungssekretär Bruno Modrow, zum anderen den Arbeitsmann Adolf Rosen. Und auch der Ingenieur Albert Ehrhart sowie der Kaufmann Herbert Märker hatten sich einquartiert. Margarete Möller war 1950 nach wie vor Eignerin des Hauses. Ihre Mieter waren der Handelsvertreter Herbert Märker, Willi Groth, der einen Lastfuhrbetrieb unterhielt, der Glaser Willy Herpel, Heinz Maaß, der ein Reklameatelier betrieb, der Hafenarbeiter Erich Schipplock sowie ein Arbeiter, ein Rentner und eine Witwe. Das Haus hat also über die Jahrzehnte eine vielfältige Menge Leute kennengelernt. Auch heute ist es noch ein Wohnhaus.
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