Das Haus Neue Werderstraße 39 wartet mit sechs Achsen, vier Etagen und einem Dachgeschoss auf. Im Erdgeschoss rechts gibt es Geschäftsräume mit einem separaten Zugang. Die Fassade ist mit verschiedenen Schmuckelementen verziert. Es ist zweifellos eine der schönsten Gestaltungen in der Häuserreihe. Zunächst unter der Hausnummer 54 genannt sind der Privatier Theodor Stiegmann als Eigner sowie zwei Postassistenten, der Kaufmann Hans Kuhlmann, der Schmied Wilhelm Alm und ein Arbeitsmann gemeldet. 1922 ist die Witwe Johanna Alm Eignerin des Hauses. Ansonsten aber sind ganz andere Mieter zu finden. Unter ihnen sind das der Lehrer Richard Giese und der Versicherungsbeamte Hermann Schwemer. Er war Sekretär der Ritterschaftlichen Brandkasse. Auch die Musiklehrerin Marianne Eckermann und der Obertelegrafenassistent Friedrich Suhr wohnten im Haus.
Eine teilweise andere Nutzung hatte es in der Zeit des Nationalsozialismus. So berichtet das Adressbuch von 1935 vom Sitz der Auslandsorganisation, Abteilung Seefahrt, der NSDAP und von der Deutschen Arbeitsfront, die mit der Verwaltungsdienststelle des Gau Seeschifffahrt ansässig war. Das Haus gehörte damals dem Bankbevollmächtigten Friedrich Alm. Nach dem Krieg gehörte das Haus der Stadt Rostock. Mieter waren unter anderem eine Witwe, ein Autoschlosser, ein Ingenieur und ein Maurer. So hat auch dieses Haus eine wechselvolle Geschichte.
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