zum Vergrößern klicken
zum Vergrößern klicken
zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken
 
HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Die Ratsapotheke
(Neuer Markt 13 und Kröpeliner Straße 1)

von Hans-Heinrich Schimler (Text und aktuelle Fotos), historische Fotografien aus den Sammlungen Berth Brinkmann, Volkmar Baier, Detlev Preuß und Hans Joachim Vormelker

Die beiden in dieser Folge vorgestellten Häuser Neuer Markt 13 und Kröpeliner (Blut-) Straße 1 haben auf den ersten Blick nichts miteinander gemein. Und doch verbindet sie über viele Jahre hinweg eine gemeinsame Geschichte.

Das Haus am Markt verkörpert ein gewichtiges Stück Rostocker Pharmaziegeschichte und beherbergt noch heute die Ratsapotheke, so wie schon über Jahrhunderte. Nachdem die Apotheke seit 1571 in städtischer Verwaltung war und danach verpachtet wurde, verkaufte die Stadt sie 1789 an Jacob Christoph Mähl. Der Ratsapotheker ließ das Haus so umbauen, dass es mit seiner Fassade dem gegenüberliegenden Rathaus angemessen war. Noch heute können wir uns an dem Anblick erfreuen. Statt des Giebels prägten nun ein glatter Abschluss zum Dach und Pilaster das spätbarocke Aussehen. Ein Balkon ziert die erste Etage, hinter deren Fenster sich ein klassizistischer Saal befindet.

Kühl, Niewerth und weitere Besitzer betrieben in den Jahrzehnten bis 1900 die Apotheke. Dann kam sie für ein gutes halbes Jahrhundert an Dr. Theodor Schalhorn. Mit einem Zwischenspiel als DR. Brunnengräbers Universitätsapotheke war sie seit 1977 wieder Ratsapotheke und erfuhr 1985 einen Umbau.

Das Haus Kröpeliner Straße 1 war wiederum identisch mit der gleichen Hausnummer der vorherigen Blutstraße. Die Jahreszahl 1622 im Giebel verweist auf die Zeit der Renaissance und der architektonische Charakter ist ja auch unschwer zu erkennen. Bei Arbeiten in den 1930-er Jahren wurden die beiden schmalen Luken neben dem Fenster in der unteren Giebeletage zugemauert, sind inzwischen jedoch wieder zurückgebaut.

Rückseitig grenzt das Haus an die Ratsapotheke und gehörte auch dazu. Es diente als Torhaus und Drogenhandlung. Schon im Tarnowschen Stadtplan ist es als "Zur Stadt Apotheque" gehörig verzeichnet und trägt auch mit der 156 die gleiche Nummer. Dabei soll auf das nicht auf der Denkmalliste stehende Haus Nummer 3 verwiesen sein, das zeitweise ebenfalls zur Apotheke gehörte, als Laboratorium genutzt wurde und im Tarnow-Plan mit der Nummer 159 verzeichnet ist.

Im Erdgeschoss der einstigen Drogenhandlung gab es später diverse Geschäfte. Um 1913 ist das Putzgeschäft "Modes de Paris" von Marie Bahr verzeichnet und 1939 der Hut-Salon "Die Dame", dessen Inhaberin Etelka Weisz war. Der Pelzsalon Schirmer war ein Symbol der späteren Jahre und auch heute ist in dem schönen Haus ein Modegeschäft zu finden.

 

Übersicht Übersicht

 

 
zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken