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HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Neuer Markt 16 (Wohn- und Geschäftshaus)

von Hans-Heinrich Schimler (Text), historische Fotografien aus den Sammlungen Volkmar Baier, Detlev Preuß und Hans Joachim Vormelker

Von den wenigen erhaltenen Bauten auf dem Neuen Markt ist das Haus mit der Nummer16 das älteste. Darüber hinaus trägt es den wohl schönsten Renaissancegiebel Rostocks. Im Ursprung gotisch, hatte es seine heutige Form um 1600 erhalten. So genannte Gaffköpfe und Voluten auf den Abtreppungen sind die augenfälligen Schmuckelemente des Giebels, der durch einen Löwen gekrönt wird. Nach schweren Kriegsschäden wurde das Giebelschild abgenommen und 1965 wiedererrichtet. Das Buch "Bomben auf Rostock" zeigt auf einem Foto des Jahres 1942 das ausgebrannte Haus noch mit dem Giebel, der auf einem weiteren Bild von 1944 nicht mehr vorhanden ist. Auch die übrige Fassade erfuhr im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Veränderungen.

Seit 1935 ist das Haus mit dem Namen Burwitz verbunden. Damals hatte August Burwitz Haus und Gastwirtschaft erworben. 1970 verkaufte er wider Willen an die Stadt. Erst 1992 kam es zur Rückübertragung an die Enkelin. Seit 1993 gibt es die Gaststätte Burwitz wieder.

Eine Gastwirtschaft hatte es bereits 1812 gegeben. Der Gastwirt Heinrich Ludwig Paepcke eröffnete sie in jenem Jahr. 1822 wurde sie von Friedrich Heinrich Ohlerich übernommen. Das Lokal befand sich auf der rechten Seite im Erdgeschoss. 1904 erscheint Helmut Farnow im Adressbuch, der seit 1899 schon Eigner des Restaurants Ohlerich war, und nun auf der linken Seite eine Stehbierhalle einrichtete. Auch Logierzimmer gab es über viele Jahre im Hause. Seit 1920 war dann Hans Heldt Eigner.

Im Geschäft auf der linken Seite wechselten die Nutzer häufig. Da gab es eine Materialwarenhandlung, einen Barbier und einen Garbräter, eine Wursthandlung und eine Brotniederlage, eine Kunst- und Papierhandlung, einen Tabak- und Zigarrenladen und schließlich von 1898 bis 1900 auch die Buchhandlung Grundgeyer. Nach 1970 war im Haus zunächst ein Schuster ansässig und ab 1980 die Gaststätte "Tau´n Vagel Grip" mit einem ansehnlichen Wirtshausschild.

 

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