zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken
 
zum Vergrößern klicken
 


HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Schillerstraße 15-16 (Wohnhäuser)

Text von Hans-Heinrich Schimler

Die Häuser Schillerstraße 15 und 16 sind zwischen 1906 und 1908 nach Entwürfen des Architekten Fritz Walter entstanden, der auch in der Goethe- und in der Schröderstraße baute. Beide Häuser zeigen Jugendstilmotive, wie sie in weiteren Varianten auch an anderen Häusern der Schillerstraße zu finden sind.

Das Haus 15 allerdings erlitt Kriegsschäden. Dabei wurden das Dach und der ursprünglich zwiebelartige Turm über dem Mittelrisalit verloren. Der Giebelabschluss ist also eine, sich gut ins Bild fügende, Neuschöpfung. Einem Bauantrag des Architekten Franz Nicolai an das Stadtbauamt vom 16. Mai 1944 ist zu entnehmen, dass das Haus zu 50 Prozent geschädigt ist. Für die Wiederinstandsetzung wurden weniger als 30000 Reichsmark veranschlagt. Auszüge aus dem Text des Antrags können in "Denkmale der Hansestadt Rostock", Teil 2 nachgelesen werden.

Eine nicht weniger anspruchsvolle Gestaltung wie sein Nachbar zeigt auch das Haus 16. Auch hier schmückt der Jugendstil die Fassade. Die großzügigen Fenster weisen auch hier auf entsprechend anspruchsvollen Wohnraum hin. Der Turm war ursprünglich geschwungen und läuft heute pyramidenartig zu.

Zu den Hausnutzern ließen sich wieder ganze Seiten schreiben, so dass einige Beispiele genügen sollen. Die Nummer 15 erscheint 1909 im Adressbuch. Oberlehrer Otto Menzel war sein erster Eigner. Der zweite im Hause war der Verlagsbuchhändler Ernst Wette. Er war Inhaber der Verlagsbuchhandlung C. J. E. Volckmann Nachfolger. Seit den zwanziger Jahren gehörte das Haus den Gebrüdern Börger, den Besitzern der Dampfziegelei Papendorf . Die Brüder hatten ein Kontor im Hause.

Die Nummer 16 war schon ein Jahr zuvor fertiggestellt und gehörte dem Rentier Gustav Schwartz. Im Jahr darauf hatte sich Gustav Schwartz jun., cand. jur., dazugesellt. Der Kaufmann und Senator Gottlieb Festerling und später seine Witwe Helene waren ebenfalls Eigner des Hauses, Baumeister Bernhard Gohlke und der Oberkellner Günter Pruszynski lebten 1939 im Haus. Helene Festerling wird auch noch im letzten Adressbuch von 1949/50 als Eignerin geführt.

 

Übersicht Übersicht