HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE Schillerstraße 18 (
Wohnhaus
)
Text von Hans-Heinrich Schimler
So ganz ohne Grund wird das Haus Schillerstraße 18 in „Denkmale der Hansestadt Rostock“ nicht als Schillerschloss bezeichnet. Es ist zweifellos eines der stattlichsten Bauten der Steintorvorstadt. An der Ecke zum Schillerplatz stehend bildet es den nicht zu übersehenden architektonischen Auftakt zur Schillerstraße. Deren Erstbenennung geht auf das Jahr 1897 zurück. Sie war damals Teil der Moltkestraße, der heutigen Thomas-Mann-Straße. 1905 wurde der Abschnitt zwischen dem Schillerplatz und der Schwaaner Landstraße mit einem eigenen Namen bedacht. In jenem Jahr wuchsen die ersten Häuser. Das Adressbuch von 1906 verzeichnet noch lediglich Bauplätze. Ein Jahr später kamen die Möbelwagen.
Erster Eigner des Hauses war der Rentier Emil von Höegh. Von weiteren Bewohnern der nächsten Jahre sollen der Fabrikbesitzer Friedrich Ahrens, Oberst Max von Bueck, der Chefredakteur Hermann Strauß, Senatspräsident Jahn, AEG-Direktor Carl Detring, Bankdirektor Steyer, Geschichtsprofessor Hans Spangenberg und der Kaufmann Helmuth Genssen, Inhaber der Firma Pfenningsdorf & Genssen, genannt sein. Seit 1938 erscheint die Deutsche Reichsbahn als Hauseigner. Sie hatte das Betriebsamt und das Maschinenamt im Hause. Außerdem waren die Reichsbahnräte Dr. Ing. Paul Klipps und Wolfgang Boder registriert. Die Reichsbahn war auch in der DDR Nutzer des Hauses, das heute wieder in Privatbesitz ist.
Die Fassade des stattlichen Baus ist vom Jugendstil geprägt. Erker an den Fronten sowie ein halbrunder Erker mit Haube an der Ecke, Balkone und Giebel und Schmuckelemente bestimmen das Aussehen. Über der schönen Haustür lassen zwei Putti ein rundes Fenster schweben.
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