HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Schwaansche Straße 3
(Verwaltungsgebäude)
von Hans-Heinrich Schimler

Das Haus Schwaansche Straße 3 sticht dank seiner hellen spätklassizistischen Fassade vom bereits beschriebenen Nachbarn mit der Hausnummer 2 erheblich ab. Ein niedriges Untergeschoss steht unter den beiden mit kräftigen Fenstereinfassungen, Pilastern und Dreiecksgiebeln geschmückten oberen Etagen. In deutlichem Widerspruch muß das freundliche Äußere zur ursprünglichen Innengestaltung gestanden haben. Ein kleiner Rest der einstigen Treppenhausausmalung blieb zur Anschauung erhalten. Die schwarze Ornamentik auf braunem Untergrund zeigt, gefasst von einer kräftigen, ebenfalls schwarzen Rahmung, Blüten, Hämmer, Pfeile und einen sechseckigen Stern im Kreis. Im Obergeschoss gibt es einen Saal mit gewölbter Decke.

Errichtet wurde das Haus 1879. Das Adressbuch von 1880 verzeichnet den Bäcker Becker als ersten Eigner. Er wechselte kurz darauf in die Nummer 2. Seit 1881 ist die Rostocker Freimaurerloge als Eigner eingetragen. Castellan der Loge zu den drei Sternen war H. Stockfisch. 1922 ging diese Funktion an Karl Schmill. 1935 war eine Zigaretten-Frischdienst GmbH, hinter der die Firma Gebr. Reemtsma stand, Eigner des Hauses.

Nach dem zweiten Weltkrieg kam das Haus in Landesbesitz. Die Universität zog mit dem Studentenrat ein. Heute wird das sehr schön erneuerte Haus von Abteilungen der Universitätsbibliothek genutzt. Nennenswert ist auch der Saal im Obergeschoss mit gewölbter Decke. Den Logenbrüdern diente er für Zusammenkünfte.

 

 

Übersicht Übersicht

Das spätklassizistische Logenhaus Schwaansche Straße 2.
Foto: Berth Brinkmann


Foto: Berth Brinkmann

Erhalten gebliebenes Detail der Treppenhausausmalung.
Foto: Hans-Heinrich Schimler