HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Stephanstraße 1 (ehemaliges Wohnhaus)
Text und Fotos von Hans-Heinrich Schimler
Die Villa Stephanstraße 1 ist zweifellos einer der aufwändigsten Bauten in der Steintor-Vorstadt. Sie ist 1898 erbaut worden. Die Architektur ist dem Neobarock zuzuordnen. Das Haus ist ein zweigeschossiger Putzbau. Im Erdgeschoss gibt es eine Veranda. Die Zimmer des Erdgeschosses teilten sich in Salon sowie Damen- und Herrenzimmer. Einige Fenster werden durch Dreieckgiebel betont. Außerdem gibt es Rundbogenfenster. Andere architektonische Elemente sind Pilaster mit Kapitellen am Portal, zu dem eine breite Freitreppe führt. Optischer Höhepunkt ist der seitliche Turm. Das Dach ist sehr steil angelegt und wird durch Gitter abgeschlossen.
Erste Besitzerin des Hauses war das Fräulein Regina Engelbrecht. Mit im Hause wohnte der Rentier Ludwig Engelbrecht, möglicherweise der Vater. Zehn Jahre später war nur noch Ludwig Engelbrecht gemeldet. Seit 1915 war dann August Malchow Eigner des Hauses. Er war zunächst Prokurist der Rostocker Gewerbebank und später deren Direktor. Die Villa sollte über Jahrzehnte im Familienbesitz bleiben. Seit 1931 und bis in die 1950er Jahre lebte Lydia Malchow, die Witwe des Bankdirektors im Hause. Später war das Haus ein Firmensitz. Heute ist es wieder ein Wohnhaus.
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