Aufnahme um 1925

Das Seglerheim am Gehlsdorfer Ufer um 1925
Das Seglerheim in Jahr 2016
Saal im Obergeschoß
Saal im Obergeschoß
Saal im Obergeschoß
 
HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Uferstraße 5a (Seglerheim)

Text: Hans-Heinrich Schimler
Fotos: Hans-Heinrich Schimler, Berth Brinkmann

Wahrlich, es ist ein Kleinod, was der aus Laage stammende Architekt Paul Korff am Gehlsdorfer Warnowufer schuf. 1903 hatte er den Auftrag zum Bau eines Seglerheims für den Mecklenburgischen Yachtclub übernommen und noch im gleichen Jahr fertiggestellt. Auf einem der Holzbalken des Hauses ist das erfreuliche Ereignis auch dokumentiert. Es heißt dort: "Upbugt in Johr 1903 von April bet tau'n July". In jenem Jahr wurde dem Yachtclub auch das Grundstück als Unterverpachtung des angrenzenden Fährgehöftes übergeben.

Der Jugendstilbau wurde ein Werk aus einem Guss. Korffs Entwürfe umfassten die Errichtung des kleinen Hauses bis hin zur gesamten Inneneinrichtung, einschließlich der Möbel und der Lampen.

In einem Beitrag von G. Eggert in der Publikation „Das Deutsche Landhaus“, Berlin 1907 heißt es dazu über Korff und sein Werk: „Daraus mag sich auch das Meisterstückchen erklären, das er in dem Klubhaus für den Mecklenburgischen Yachtclub geliefert hat. Seine Herstellung vom ersten Spatenstiche an bis zur vollständigen Inneneinrichtung und Ingebrauchnahme ist innerhalb einer Frist erfolgt, die nicht kürzer gedacht werden kann. Nach neun Wochen konnte der Hausmann die für ihn im Untergeschoss vorgesehene Wohnung beziehen und in der elften bereits die Eröffnung der Klubräume stattfinden. In der Tat ein Rekord, der Anerkennung abnötigt.“ Der Preis für die Errichtung des Klubgebäudes betrug 12.400 Mark. Darin einbegriffen waren 2.100 Mark für die Inneneinrichtung sowie das Architektenhonorar.

Das Antlitz des Hauses wurde durch einen Unterbau aus rotem Backstein und aus dem weißen Putz der Fassade geprägt. Dazu gesellten sich das braune Holzwerk der Balken und Altane. Die rundbogige Tür und die ebenso gestalteten Fenster waren weitere Merkmale der Korffschen Ideen für diese Arbeit. „Das Haus ist ein Beispiel des von Korff vielfach geprägten Landhausstils,“ heißt es dazu in der vom einstigen Rostocker Denkmalpfleger Gerhard Lau verfassten Publikation „Denkmale der Hansestadt Rostock“. Das alte Mobiliar, also die Tische, die Lampen und vier Rohrstühle, die sich auf dem Oberboden fanden und restauriert wurden, blieb allerdings nur teilweise erhalten.

Das Bauwerk ist unter der Adresse Uferpromenade 5a auch heute noch das Klubhaus des Mecklenburgischen Yachtclubs.


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