HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Wiethagen 13
(Forst- und Köhlerhof)
von Gerhard Lau
Nach einem "Contract" zwischen der Stadt Rostock mit dem Teerschweler Schütt wurde die Teerschwelerei 1837 in Wiethagen errichtet. Zu dieser Zeit wurden noch fünf solcher Anlagen betrieben, von denen einzig die in Wiethagen nach 1932 weiter bestand und heute wahrscheinlich die letzte ihrer Art in Deutschland ist. Zwei aus Stein gemauerte Teerschwelöfen lieferten bis 1979 Teer für die Schifffahrt, Fischerei, Landwirtschaft und das Veterinärwesen. In den Öfen wurde durch die so genannte "trockene Destillation" Essigsäure, Holzteer und Holzkohle aus Kiefernholz, letztere mit besonders gutem Brennwert, gewonnen.
1985 begann der verdienstvolle Oberförster G. Heil mit der Rekonstruktion und dem Wiederaufbau des Köhlerhofes. Ihm kommt das Verdienst zu, nicht nur den Köhlerhof erhalten zu haben, sondern diese Produktionstechnik nacherlebbar zeigen zu können. Mit der angeschlossenen Ausstellung des Forsthistorischen Museums und dem eingerichteten Wald- und Naturlehrpfad ist eine außerordentliche Informationsquelle über die Forstwirtschaft entstanden.
Dies ist eben auch ein Weg, dass ein einmal verloren gegangener Nutzen nicht zugleich auch das Ende eines technischen Denkmals sein muss.
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