Mecklenburg Magazin 02.06.2000

Neues Portal für St. Marien

Wieder einmal waren es die Rostocker Restauratoren Lothar und Markus Mannewitz, durch deren geschickte Hände ein Stück Überliefertes zu neuem Glanz kam. Gemeinsam mit dem ebenfalls in Rostock tätigen Tischlermeister Reinhard Westphal restaurierten sie eines der beiden Portale an der wuchtigen Westfassade der Rostocker Marienkirche. Seit vielen Jahren ist es dadurch wieder möglich, das Gotteshaus von der Vorderseite her zu betreten, was allerdings besonderen Anlässen vorbehalten bleiben soll. Ende April war mit der feierlichen Übergabe der Tür so ein Anlass schon mal gegeben.

Dr. Jens Langer, Pastor an St. Marien, nannte den glücklich überwundenen Zustand eine Tür ohne Schlüssel. Pastorin in Ruhestand Inge Laudan, weihte das erneuerte Portal mit einem Bibelspruch zur Ehre Gottes. Außerdem war aus ganz besonders gutem Grund Dr. Friedrich Thomale, Öllermann der Jahresköste der Rostocker Kaufmannschaft gekommen. Hatte die Jahresköste doch 28000 Mark für die Restaurierung des 140 Jahre alten Portals zur Verfügung gestellt. In einer kurzen Ansprache stellte der Öllermann fest, dass die Spende für jedermann sichtbar gut angelegt wurde. Nach einem kräftigen Klopfen öffnete sich die Tür und die Gäste betraten das Kircheninnere. Pastor Langer sprach einen kurzen Segen. Auch einige Besucher der Kirche nutzen die neue Möglichkeit, ein gutes Zeichen, wie allgemein festgestellt wurde.

Inzwischen ist auch das zweite Portal zur Restaurierung in die Werkstatt gebracht worden. Die Türen stammen aus der Zeit um 1860. Damals waren umfangreiche Erneuerungsarbeiten in der Marienkirche vorgenommen worden. Seit Jahren wiesen sie zum Teil erhebliche Schäden auf, so dass auch die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war.

 

Pastor Jens Langer und Öllermann Thomale am restaurierten Westportal