Mecklenburgische Kirchenzeitung vom 21.01.2001 |
Kugel, Kreuz und Wetterhahn Dankgebete und Segen zum Beginn oder Abschluss von Bauarbeiten sind an der Rostocker St.-Marien-Kirche zu einer guten Tradition geworden. Anlässe zur Andacht gab es reichlich und das wird auch im Jahre 1 des neuen Jahrtausends so bleiben. Schon äußerlich ist nicht zu übersehen, dass fleißig Hand an das Gotteshaus gelegt wird. Die Sanierung des Daches einschließlich neuer Kupferplatten macht deutliche Fortschritte. Die Arbeiten am Südquerhaus stehen dabei seit dem vergangenen Jahr ganz im Mittelpunkt. Der Baustart im Oktober war einer der dankbaren Anlässe für ein Mittagsgebet. Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten im Inneren einschließlich des Einzugs von Zugankern sowie Erhaltungsarbeiten an der Dachkonstruktion und an der Mauerkrone waren die Schwerpunkte. Die kurz vor Weihnachten anberaumte Andacht vor der Kirche war eine würdige Krönung der Arbeiten des zu Ende gehenden Jahres 2000. Erdkugel, kreuz und Wetterhahn sollen nach erfolgreicher Restaurierung wieder auf den Giebel des südlichen Querschiffes gebracht werden. Die drei Symbole stammen aus der Werkstatt des Klempnermeisters F. A. Hübner. Er hatte die kleinen Kunstwerke im Jahre 1826 für die Kirche hergestellt. Nun glänzen Hahn und Kugel wieder frisch vergoldet. Das Kreuz zeigt sich in würdigem Schwarz. Den Mitarbeitern der Baufirma Bade blieb es vorbehalten, eine Kassette mit Nachrichten für die Nachwelt zu füllen und in der Kugel unterzubringen. Nach Gebet und Segen bat Gemeindepastor Langer sie, ans Werk zu gehen. "In Gottes Namen: Setzt die Bekrönung auf!" Das nun hörte sich leicht an, erforderte indes einiges Tun. Zunächst mit dem Bauaufzug und dann per Leiter wurden die wertvollen Stücke in gut 50 Meter Höhe gebracht um sie aufzusetzen. Von dort grüßen sie die Menschen nun wieder weit über die Stadt hinweg. Der Südgiebel bleibt noch etliche Zeit hinter Gerüsten verborgen. In der Verantwortung des Architekturbüros Angelis + Partner aus Wismar und seines jungen engagierten Lübecker Mitarbeiters Torsten Bahr werden die Arbeiten auch 2001 fortgesetzt. Dank der Bemühungen des Fördervereins "Stiftung St.- Marien-Kirche zu Rostock" e. V. und Spende, unter anderem von der Rostocker Kaufmannschaft, konnten im Laufe des zurückliegenden Jahres auch die beiden Westportale der Kirche erneuert werden. So wird Stück für Stück an St. Marien gearbeitet. Das Fernziel ist das 2018 anstehende 800-jährige Jubiläum Rostocks. Dann soll die Kirche in all ihrer Würde glänzen. |