Rostocker Blitz vom 08.12.2002

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Schäden am Maßwerk der Fenster im Nordquerhaus

Als gäbe es nicht schon genug an der Marienkirche zu tun, brach im Oktober neues Ungemach herein. Ein ohnehin schon vorhandener Schaden am nördlichen Querhausfenster trat durch Herbststürme verursacht mit aller Macht zu Tage.

Das um 1398 geschaffene Kreuzbauwerk gilt mit seiner filigranen Anlage als eine Meisterleistung mittelalterlicher Baukunst. Die sieben etwa 26 Meter hohen schlanken spitzbogigen Bleiglasfenster geben der Kirche viel Licht. In ihrer Feinheit wirken sie geradezu gebrechlich, was sie nun an einem der Fenster auch sind.

Steine brachen aus, Risse wurden sichtbar. Ein Maßwerkstil besteht aus 237 Formsteinen. Im östlichen und westlichen Stil sind 134 beziehungsweise 128 Steine beschädigt, in der Ostleibung noch einmal 78 Steine. Alte Kriegsschäden, Rost an den Quereisen und viele Sturmschäden einschließlich derer vom 27./28. Oktober sind die Ursachen.

Sicherungsmaßnahmen verhindern nun den Absturz von Steinen ins Kircheninnere. Neben einem vollständigen Neubau und der damit verbundenen Beschaffung von rund 350 neuen Formsteinen ist eine zweite Variante angedacht. Dabei könnten vorhandene Risse in den Backsteinen mit Hilfe eines speziellen Klebers verklebt werden. Eingeklebt würden dazu auch Edelstahlanker. Ausgewechselt werden müssten in diesem Falle lediglich 26 halb vorhandene Steine.

Rostschutzarbeiten, Verfugungen und andere Nebenarbeiten sind darüber hinaus ebenfalls auszuführen. Für all diese Probleme sind wiederum dringen Spenden erforderlich.

 

Die erheblichen Schäden am Maßwerk sind gut zu erkennen.