Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Reparatur der Obergadenfenster

Im Zusammenhang mit den Arbeiten an der Mann-Kapelle ist es gelungen, auch die darüber im Hochschiff stehenden Obergadenfenster in die Reparaturarbeiten einzubeziehen. Wie schon bei den von der Rostocker Mann-Familie gestifteten Fenstern kommt dabei das Projekt " Modellhafte Beseitigung spezifischer Umweltschäden an Gläsern, Verbleiungen und Eisenhalterungen dreier national wertvoller Kirchen im Ostseeraum" zum Tragen. Partner der Evangelisch-Lutherischen Innenstadtgemeinde sind die Deutsche Bundesstiftung Umweltschutz, die Glasmalereiforschung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie die Glasermeister Plothe aus Rostock und Reinke aus Rukieten, die die praktischen Arbeiten vornehmen. Dabei sind unter anderem beschädigte Kathedralglasscheiben durch vorhandene annähernd passende Altscheiben oder durch neue zu ersetzen. Der Bergsteiger Andreas Busch von der Firma TPS Spezialbau Drummer aus Dechow hat die Aufgabe im Inneren der Kirche das Maßwerk und die Sohlbänke zu sichern. Bleischürzen sollen künftig Wasserschäden vermeiden. Das große Problem bei den Arbeiten ist das fehlende Gerüst innerhalb der Kirche. Es besteht die Gefahr des Steinabfalls aus rund dreißig Metern Höhe.

In einer Raute im zweiten Fenster von Osten fand sich eine Inschrift in deutscher Schrift. Nach einer von Dr. Drachenberg vorgenommenen ersten Entzifferung enthält sie nachstehende Mitteilung: " Oktober 1891, eingesetzt von Hermann Meyer, Sohn des Glasermeisters Gottfried Meyer zu Rostock, wohnhaft Altschmiedestraße 13, eingemauert von Conrad Hanter, Georg Jensz von Ludwigslust, Maurer, unser treuer Handlanger August Wunke nicht zu vergessen".