Rostocker Blitz vom 05.01.2003

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Informationen zur Geschichte der Grabkapelle der Familie von Heinen

Nochmals wollen wir uns der kürzlich übergebenen von-Heinen-Kapelle zuwenden. Unter dem Titel " Die Grabkapelle der Familie von Heinen in Sankt Marien" erarbeitete der Förderverein ein Projekt mit Informationen zur Geschichte der Familie und der von ihr erworbenen Ruhestätte in der Marienkirche. Pastor i. R. Ulrich Nath und Vereinsvorsitzender Frank Sakowski erarbeiteten das Material anlässlich der Restaurierung der Kapelle. Die skandinavischen Quellen zur Militärzeit von Heinens in Norwegen beschaffte Dr. Süß.

Die Arbeit enthält alle bislang ermittelten Daten des Generals und seiner Familie. Beschrieben werden darüber hinaus die Baustruktur der gotischen Kapelle und ihre Nutzung im Mittelalter, die durch die Glastür zu sehenden Sarkophage und natürlich auch die barocke Schauwand.

Deren Schnitzwerk enthält eine Kartusche mit den Lebensdaten Albrecht Christoffer von Heinens. Der darüber stehende Sarg trägt das Wappen des Generals. Auf ihm liegt der schlafende Tod. Er stützt sich auf eine abgelaufene Sanduhr. Der Feldherr zur Linken wird als der Kriegsgott Mars angesehen, während die Kriegerin zur Rechten wohl Athene ist. Die Flagge mit dem norwegischen Königswappen verweist auf von Heinens Dienstherrn.

Das die Schauwand nach oben abschließende von zwei Engeln gehaltene Allianzwappen ist das der 1748 verstorbenen Tochter von Heinens. Es wird vermutet, dass sich an seiner Stelle ursprünglich das Wappen ihres Vaters befand. Rechts oben steht noch eine Vase mit einer flammenden Öllampe. Sie symbolisiert das ewige Licht, die nie versiegende Hoffnung auf Auferstehung. Ein Trauerflor durchzieht den oberen Teil der Wand.

 

Die hölzerne Schauwand der von-Heinen-Kapelle.