Rostocker Blitz vom 20.04.2003

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Graffiti in St. Marien

Was könnte die Ausmalung einer Kirche mit Graffiti zu tun haben? Auf den ersten Blick wohl eher nichts, es sei denn, man sähe in beidem eine Botschaft. Doch da schieden sich die Geister denn wohl. Nur, Graffiti ist nicht gleich Graffiti, schon gar nicht wenn es um den Verein Graffti-Freunde Mecklenburg-Vorpommern geht. Er war in Sachen sinnvollen Umgangs mit einer Darstellungsform, die in ihrem besten Sinne längst als Kunst anerkannt ist, ein Begriff in unserem Land. Nun löst sich der Verein auf. Daraus aber ergibt sich der Zusammenhang mit der Kirche.

Die jungen Leute um den Vorsitzenden Christian Hölzer finden in der deutschlandweiten Künstlergruppe " Artuinque" eine neue Heimat. In enger Verbundenheit mit ihrer geografischen Heimat sannen sie nun darüber nach, was sie mit ihrem Restguthaben machen sollten. Nach einem vom Fördervereinsvorsitzenden Frank Sakowski geführten Rundgang durch die Marienkirche stand fest, dass die zur Verfügung stehenden rund 3500 Euro für die Erhaltungsarbeiten an dem Gotteshaus gespendet werden sollten. Der entgegengenommene Betrag wird in die Restauration der Mannschen Kapelle fließen.

Im Gewölbe der Kapelle aber sind während der Arbeiten Ausmalungen freigelegt worden, mit denen an das anfängliche Wortspiel angeknüpft werden soll. Was davon nach Abschluss der restaurierungsarbeiten sichtbar sein wird, ist noch nicht entschieden. Den Mitgliedern des scheidenden Graffitivereins sei für ihr Engagement zum Erhalt der Marienkirche gedankt.

 

Reste der Ausmalung in der Mannschen Kapelle.