Rostocker Blitz vom 26.10.2003

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Arbeiten an den Fundamenten

Zurzeit wird durch die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (RGS) die Umgestaltung der Straßenzüge Am Ziegenmarkt und Bei der Marienkirche vorgenommen. Die Marienkirche ist davon unmittelbar betroffen. Geht es doch um ihr unmittelbares Umfeld. Die Evangelische Innenstadtgemeinde, das mit den Arbeiten an St. Marien befasste Architekturbüro Angelis + Partner und der Förderverein wurden mit eigenen Anliegen aktiv und konnten parallel vorzunehmende Arbeiten abstimmen.

Zu den Aufgaben gehören auch Arbeiten am Sockel und den Fundamenten der Kirche. Sie wurden in Abschnitten freigegraben. Die vorzunehmenden Reparaturarbeiten sind umfangreich und konzentrieren sich vor allem auf das Problem ins Mauerwerk eindringender Nässe. Im Bereich der Mann- und der Von-Heinen-Kapelle und an der Westseite des südlichen Querhauses sind die Schäden deutlich zu sehen. An letzterem kam unter den als Verkleidung des Sockels dienenden Grabplatten ein Fundamentmauerwerk aus rotem Backstein zutage. Ein solches aus Backsteinen gemauertes Fundament war auch im Mittelalter relativ selten. Die Steine stammen von der ersten Hallenkirche. Nässe konnte massiv eindringen. Das vor etwa 100 Jahren geschaffene Regenwasserableitungssystem hat nicht funktioniert.

Entdeckt wurde auch eine alte Kopfsteinpflasterung, die bis an die Unterkante der Grabplattenverblendung reicht. Die Entschlüsselung der Grabplatteninschriften soll versucht werden.

 

Unterhalb der Grabplatten und rechts hinter dem Feldstein ist das mittelalterliche Mauerwerk des Fundaments zu sehen.