Rostocker Blitz vom 01.04.2004

Beräumung im Turm

Eimer ran, Eimer runter, Eimer ausschütten, Eimer wieder rauf und alles von vorne. Was aussieht wie eine Mittelalterschau ist eine ganz und gar gegenwärtige Angelegenheit. Das Innere des St.-Marien-Kirchturms wird seit einiger Zeit beräumt. Was sich da über Jahrhunderte angesammelt hat, wird zur Erde gebracht. Bauschutt aller möglicher Epochen, von Bauleuten der gleichen Zeiten zurückgelassene Reste mancherlei Art, Löschsand aus Kriegstagen, finden sich in der Entsorgungsliste. Und die beläuft sich auf immerhin 10 qm; bislang bewegter Masse. Die Container am Fuß der Kirche füllen sich. Das dazu eingangs beschriebene Szenario widerspiegelt die einzige Möglichkeit, diese Aufgabe zu bewältigen. Die Ausführenden sind wieder die Mitarbeiter der BQG Neptun, die, schon bewährt, per ABM eine dreckige, jedoch äußerst sinnvolle Arbeit anpacken. Ihnen sei mal wieder Dank gesagt. Mit Abschluss dieser Tätigkeit sind alle Bereiche der Kirche beräumt.

Dahinter stehen allerdings noch andere Probleme, die damit erst so richtig zu erkennen sind. Denn nach der Beräumung lässt sich feststellen, wie weit Holz zerstörende Pilze vorhanden sind. So geht es einerseits um die Schadenserfassung, andererseits darum, dass schon mit der Schuttabfuhr eine Minimierung der Schäden erreicht wird. Eine Holzkontrolle soll feststellen, was kaputt ist. In einem Programm wird festgehalten, was getan werden kann. Gleichzeitig werden auch Reparaturarbeiten an Fußböden, Fenstern und in der Türmerstube vorgenommen. Und so ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass allein schon das Herablassen der Tauben-Hinterlassenschaft in Eimern aus fünfzig Metern Höhe eine große Leistung Beteiligten ist.

 

Der Eimer wird angehängt, herabgelassen...

 

...und unten ausgekippt.