Rostocker Blitz vom 19.12.2004

Restaurierungsarbeiten am Meerheimschen Erbbegräbnis

Der Restaurator Marcus Mannewitz und seine Kollegen arbeiten zurzeit in der östlichen Seitenkapelle neben dem Südportal der Marienkirche. Mit der bereits abzusehenden Vollendung der Restaurierungs- und Reparaturarbeiten wird seit 2002 nach der Von-Heinenschen und der Mann-Kapelle die dritte mittelalterliche Kapelle an der Südseite fertig gestellt sein. Wohl seit 1688 befindet sich das Meerheimbsche Erbbegräbnis in der Kapelle und wurde, soweit zu lesen ist, für Ferdinand Freiherr von Meerheimb, Erbherr auf Gnemern, Wokrent etc. errichtet. Das Datum geht allerdings auf das an der Ostwand hängende Epitaph für den 1688 im 68. Lebensjahr verstorbenen Hans Wilhelm von Meerheimb zurück. Das mit Farb- und Goldschmuck ausgestattete Holzepitaph trägt Wappen und Helmzier als Hauptschmuck. Neben der Tafel hängen an der Wand die eiserne Rüstung und Fahnenstaken des Ritters.

Die Schauwand des Begräbnisses soll nach dem Fall der Einrüstung beschrieben werden, ebenso der in der Nähe stehende Meerheimbsche Obelisk.

Über einer gewölbten Gruft, über die ebenfalls noch zu berichten ist, erhebt sich das gotische Gewölbe der Kapelle. Wie schon anderen Orts in der Marienkirche fanden sich auch hier Reste mittelalterlicher Malerei sowie der barocken Ausmalung der Gewölberippen mit Akanthusblättern. Während die Blätter in ihrer bräunlichen Farbe restauriert beziehungsweise neu ausgemalt wurden, wurden die mittelalterlichen Malereien wieder übertüncht, bleiben jedoch darunter erhalten. Damit ist der Zustand von 1723/24 wiederhergestellt.

Das jahrelang eindringende Regenwasser hatte in der Kapelle große Schäden angerichtet. So galt es, die Wände vom Schmutz und durch die Wasserschäden verursachten Versinterungen zu befreien, die mittelalterlichen Putzschäden zu sichern, Risse zu dichten und abgestürzte Putzflächen zu ergänzen. Finanziert wurden die Arbeiten unter anderem auch wieder durch zahlreiche Spenden, die den Förderverein erreichten.

 

Die Fragmente mittelalterlicher Wandmalereien unter dem Gewölbe sind wieder übertüncht worden.

 

Reste der barocken Akanthusblätter vor ihrer Restaurierung.