Rostocker Blitz vom 06.03.2005

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Ein gutes Jahr für St. Marien
Förderverein zog Bilanz der vergangenen zwölf Monate

"Wer hätte gedacht, dass wir einmal soweit kommen würden." So etwa umriss Frank Sakowski, der Vorsitzende des Fördervereins Stiftung St.-Marien-Kirche zu Rostock e. V., voller Freude die Tätigkeit des Vereins. Die Mitglieder des Fördervereins waren zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen gekommen um auf 2004 zurückzublicken und hörten eine durchaus frohe Botschaft. Konnte der Verein doch im vergangenen Jahr rund 50.000 Euro für den Erhalt der Kirche zur Verfügung stellen. Davon ging das meiste in den 15. Sicherungsabschnitt, hinter dem sich eine wahrlich epochale Entwicklung verbirgt. Ist es doch nach zwölf Jahren gelungen, mit dem Abschluss der Erneuerungsarbeiten alle Dächer der großen alten Kirchenschiffe dicht zu machen und damit endlich das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Symbolischer Abschluss war das durch eine eigens dafür gegebene Spende ermöglichte Aufsetzen einer vergoldeten Lilie auf die Gaube des südöstlichen Seitenschiffes. Damit einhergehend konnten ein seit zwei Jahren einsturzgefährdetes Nordportalfenster und die Meerheimbsche Kapelle fertig gestellt werden. Darüber hinaus wurden eine ganze Reihe anderer Arbeiten ausgeführt. So konnte die restauratorische Sicherung des Hannoteauschen Epitaphs vorgenommen und der Nordportaltürflügel aufgearbeitet werden, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der Tag des offenen Denkmals mit Führungen und Buchbasar sowie der Verkauf von Broschuren, Uhren und Keramik brachte weitere Erlöse in die Spendenkasse und förderte dabei auch das Interesse der Besucher an der Marienkirche.

Besonders zu würdigen sei, so der Vortragende, dass ein relativ kleiner Verein mit rund 70 Mitgliedern so viel für seine Kirche bewegen kann. Die seit 1990 aufgebrachte Spendensumme von rund 477.000 Euro spricht für sich. Die Spender kamen aus allen Kreisen der Bevölkerung weit über Rostock hinaus und von zahlreichen Unternehmen und Institutionen. Ihnen allen sei Dank gesagt für ihr Mitwirken an der Rettung der Marienkirche, die zu den wertvollsten Baudenkmalen der Gotik in Deutschland gehört.

Erinnert wurde an den verstorbenen Restaurator Lothar Mannewitz, der mit seiner Arbeit viel zum Erhalt der Kirche beitrug und an den ebenfalls verstorbenen Denkmalpfleger Hans-Otto Möller. Für ihn war die Marienkirche als Vereinsmitglied über seine Arbeit hinaus eine Herzensangelegenheit. Die Bitte, anlässlich der Trauerfeier statt mit Blumen zu gedenken für den Förderverein zu spenden erbrachte rund 3000 Euro. Dafür sei allen Spendern in Erinnerung an Hans-Otto Möller gedankt. Seine Frau Lili gehört zu den neu aufgenommenen Vereinsmitgliedern.

 

Frank Sakowski (hinten) und Claus Niebuhr verlesen den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2004.


Mitglieder des Fördervereins hören aufmerksam zu.