Rostocker Blitz vom 07.08.2005

Die Marienkirche im Wandel der Zeiten (10)

Reparaturarbeiten am Gewölbe

In diesem Jahr wird die Sicherung der Chorgewölbe eine der großen Aufgaben zur Erhaltung der Marienkirche sein. Nach dem Aufstellen der Gerüste ergibt sich die Gelegenheit, auch die Chorfenster zu restaurieren. Dafür sind wiederum Spenden erforderlich. Der „Rostocker Blitz“ und der „Förderverein Leuchtturm Warnemünde e. V.“, entschlossen sich, den Erlös der diesjährigen gemeinsamen Benefizveranstaltung „Es blitzt am Leuchtturm“ für dieses Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Sie stellen sich damit in eine Reihe mit der Initiative des Ortskuratoriums Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die das gleiche Ziel verfolgt.

Inzwischen ist ausführlich über die Aktivitäten des Leuchtturmvereins und des Rostocker BLITZ berichtet worden. Am letzten Sonntag erschien in allen BLITZ-Ausgaben Mecklenburg-Vorpommerns ein Artikel zum Geschehen. Hier soll nun weiter von den Arbeiten erzählt werden. Das wichtigste ist der Einlass von rund 180 Metern Edelstahlankern. Sie sollen künftig die Stabilität des Gewölbes gewähren. Begonnen wurde auch mit der Reparatur der Gewölberisse. Die größten Schäden mit bis zu 10 Zentimeter tiefen vertikalen Rissen sind zwischen den nördlichen Fenstern IV a und b und den südlichen Fenstern IV a und b, also der mittleren Fenstergruppe der Chorseitenfassaden, festgestellt worden. Im Fenster Süd IV b hatte sich ein besonders großer Mauerblock des Bogenscheitels gelöst. Er ist inzwischen wieder vermauert worden. Unser Foto zeigt den Maurer Stefan Schellack von der Kessiner Firma Elgert-Bau bei den Arbeiten. Zwei zum Fixieren eingebaute Eisenkeile aus der Zeit um 1723 belegen, dass es sich um einen schon lange vorhandenen Schaden handelt. Eine Ursache für die Schäden an dieser Stelle, der Baunaht zwischen den Chorteilen von um 1290 und um 1398, ist die unterschiedliche Setzung der Baukörper. Reparaturen daran sind auch schon in den Jahren 1723/24, 1845 und 1910 vorgenommen worden. Auch der Schub des Gewölbes auf die zuerst gebauten Fensterbögen und der Druck auf die Außenwände verursachte Risse. Die Fensterstäbe nahmen dabei besonderen Schaden. Sie müssen repariert oder neu aufgemauert werden. Über die restauratorische Arbeit an den Gewölben wird in der nächsten Folge berichtet.

 

Maurer Stefan Schellack repariert den stark geschädigten Bogenscheitel im südlichen Chorfenster IV b.

 

Das Mauerwerk des Chors weist viele Risse auf.