Rostocker Blitz vom 10.07.2005

Die Marienkirche im Wandel der Zeiten (8)

Das restaurierte Turmwestfenster

In diesem Jahr wird die Sicherung der Chorgewölbe eine der großen Aufgaben zur Erhaltung der Marienkirche sein. Nach dem Aufstellen der Gerüste ergibt sich die Gelegenheit, auch die Chorfenster zu restaurieren. Dafür sind wiederum Spenden erforderlich. Der „Rostocker Blitz“ und der „Förderverein Leuchtturm Warnemünde e. V.“, entschlossen sich, den Erlös der diesjährigen gemeinsamen Benefizveranstaltung „Es blitzt am Leuchtturm“ für dieses Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Sie stellen sich damit in eine Reihe mit der Initiative des Ortskuratoriums Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die das gleiche Ziel verfolgt. Aus diesem Anlass soll in dieser Artikelreihe ein Einblick in die Geschichte der Marienkirche gegeben werden.

In der achten Folge soll noch einmal über das inzwischen restaurierte Turmwestfenster berichtet werden. Die Ausführung der Arbeiten lag in den Händen der Berliner Glasmalerei Schölzel. Die zu bewältigenden Arbeiten waren wie immer bei derartigen Aufgaben vielfältig. Die vorhandenen Schäden, die es zu beseitigen galt, sind in der vorigen Folge beschrieben worden. Nun strahlt das restaurierte Fenster wie lange nicht mehr. Ist der Eindruck schon bei der Betrachtung von Außen erfreulich, zeigt sich das Ergebnis auch im Inneren von seiner besten Seite. Das Fenster bringt wieder viel Licht in den dahinter gelegenen Raum. Dieses Ziel hatten 1899 bereits die Erbauer des Fensters. Die Gestaltung mit farbigem Glas lediglich in den Randstreifen bestätigt das. Die Turmhalle wurde seinerzeit als Ausstellungsraum eingerichtet. Seit 1963 wird sie als Winterkirche genutzt.

Sie ist der einzige beheizbare Raum der Marienkirche, ausgestattet mit einer Sängerempore und einer Orgel. Neben Gottesdiensten wird sie für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt, unter anderem für Zusammenkünfte des Fördervereins.

Doch mit den Jahren wurde das Fenster immer unansehnlicher. Die Raumwirkung litt sehr darunter. Schon seit langem hatte es daher den Wunsch nach einer Erneuerung des Fensters gegeben. Umso größer ist die Freude über seine Wiederherstellung. Gemeinde und Förderverein danken allen Beteiligten, dem Architektenbüro Angelis + Partner GbR und den Mitarbeitern der Firma Schölzel, für ihre sorgfältige Arbeit.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass das neue Fenster seine erste Bewährungsprobe bereits bestanden hat. Es überstand das vor knapp zwei Wochen über Rostock heruntergegangene große Unwetter unbeschadet. Die geradezu sintflutartigen vom Turm herabstürzenden Wassermassen liefen problemlos ab.
 

Das Turmwestfenster nach der Restaurierung.