Rostocker Blitz vom 10.07.2005

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Die Kunst der Glasmaler
Gelungene Broschur stellt mittelalterliche und barocke Glasmalerei in der Marienkirche vor

Als im Jahre 2003 die Restaurierung der Mannschen Fenster ein großes Ereignis für die Marienkirche war, rückten gewissermaßen nebenbei auch Reste mittelalterlicher und barocker Glasmalereien aus Rostocker Kirchen ins Blickfeld des Interesses. Sie standen bis dahin im Depot des Kunstdienstes der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Schnell war klar, dass die Fragmente der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. So kam es im Zusammenhang mit der Restaurierung von Glasmalereien in der Greifswalder St. Jakobi-Kirche sowie in St. Marien und St. Nikolai zur Sichtung und Aufarbeitung dieser Glasmalereireste, die seither in der Brökerkapelle der Marienkirche zu sehen sind. Es handelt sich um acht mittelalterliche und drei barocke Glasmalereien. Der Rostocker Blitz berichtete seinerzeit von den bevorstehenden Arbeiten.

Nun liegt eine Broschur vor, die die elf Tafeln vorstellt und auch über die Restaurierung berichtet. Dabei handelt es sich um einen Auszug einer größeren Publikation mit dem Titel "Glasmalereien in den Kirchen St. Jakobi, Greifswald, St. Marien und St. Nikolai, Rostock", in der auch die umfassende Restaurierung der 1896 von August-Friedrich Mann gestifteten Fenster beschrieben wird. Die hier vorliegende Broschur wendet sich ausführlich der inhaltlichen Thematik der Glasmalereifragmente zu, beschreibt den Erhaltungszustand und berichtet von der oft komplizierten Suche nach einer Lösung der Aufgaben und deren Umsetzung.

Die Publikation ist mit Fotos von hoher Qualität ausgestattet. Herausgegeben wurde sie von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi in Potsdam durch Frank Martin, der auch die Restaurierung leitete. Das Heft ist für 4 Euro in der Marienkirche erhältlich.

 

Farbenprächtige Glaskunst