Rostocker Blitz vom 11.09.2005

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Fenstersteine über dem Südportal wurden neu aufgemauert

Am 20. September 2003 stürzten Rippensteine aus dem Südportalfenster. Sie wurden komplett ausgebaut und mussten nach altem Muster neu aufgemauert werden. Pünktlich zum Denkmaltag 2005 konnte diese Arbeit abgeschlossen werden. 800 Ziegelsteine waren dafür erforderlich. Unser Foto zeigt frisch gesetzte Steine. Auch alle erforderlichen Edelstahl-Quereisen wurden erneuert.

Die vorgenommenen Arbeiten sind die Voraussetzung für den Wiedereinbau der historischen Buntglasfenster. Das einzigartige Glasmalereifenster stellt in seinem Figurenteil das "Jüngste Gericht" mit dem Weltenrichter im Mittelpunkt dar. Es wurde 1903 in den Tiroler Glaswerkstätten Innsbruck hergestellt und überlebte schwer beschädigt den Krieg. 1984 wurde es zu einer nie zustande gekommenen Restaurierung ausgebaut und war seither eingelagert. Nun können diese Kriegsschäden endlich beseitigt werden. Eine Dresdener Werkstatt übernahm die Restaurierungsarbeiten. Möglichst zu Weihnachten sollen die faszinierenden Buntglasfenster in all ihrer Pracht an ihrem Platz in der Marienkirche zu sehen sein. Bis dahin wird zunächst eine rautenförmige Schutzverglasung vorgesetzt, hinter der die einhundert Jahre alten Fenster eingebaut werden.

Repariert wird gleichzeitig auch das östliche Begleitfenster. Dort ist auch schon mit dem Vorsetzen der Schutzverglasung begonnen worden. Denkmalvorbereitende Arbeiten erbrachten die Kollegen der BQG Neptun und des AfW.

Ermöglicht wurde die Wiederherstellung durch zahlreiche Spenden an den Förderverein und die Gemeinde. Wesentliche Beiträge kamen von der Rudolf-August-Oetker-Stiftung, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Ostseesparkasse sowie von der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH.

 

Der Wiederaufbau der Fenstersteine erforderte äußerste Präzision.