Die Marienkirche im Wandel der Zeiten (11)

Gotische Malereien im Chorgewölbe

In diesem Jahr ist die Sicherung der Chorgewölbe eine der großen Aufgaben zur Erhaltung der Marienkirche. Zu den Aufgaben bei der Reparatur der Chorgewölbe gehört unter vielen anderen Arbeiten das Abnehmen loser Farbteile. Wie anderenorts in der Kirche auch wurden die Wände in der Barockzeit mit Kreide gestrichen. Darunter aber finden sich immer wieder Reste der ursprünglichen gotischen Ausmalung. Das war in den Kapellen der Familien Mann, von Heinen und Meerheimb so und es ist auch im Chorgewölbe nicht anders. An dieser Stelle setzt dann die Arbeit der Restauratoren um Marcus Mannewitz ein, der mit seiner Werkstatt diese Aufgabe übernommen hat. Sorgfältig wird die lose Farbe Stück für Stück entfernt. Feste Farbflächen bleiben unberührt. An den freigelegten Stellen jedoch kommen viele interessante mittelalterliche Fragmente zum Vorschein. Männerköpfe, ein Drache mit menschlichem Antlitz oder ein gekrönter Vogel sind nur einige Beispiele. Die Fantasie unserer Ahnen kannte da kaum Grenzen. Erinnert sei an die Darstellung des Kampfes Gut gegen Böse, symbolisiert durch den Löwen und den Drachen am Südgiebel der Marienkirche.

Soweit es möglich ist, sollen die in einem rötlichen Braun gehaltenen Malereien sichtbar bleiben. Trotz der großen Höhe lassen sie sich dann auch von unten aus gut betrachten. Damit wird St. Marien seinen Besuchern ein weiteres Stück Geschichte optisch vermitteln können.