Rostocker Blitz vom 10.09.2006

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Fast wie in Bayern
Barocke Gewölbemalerei in St. Marien

Rostock. Einen derartigen Fund gab es in der Marienkirche noch nie. Bei den derzeitigen Arbeiten an den Gewölben im westlichen Hochschiff legten Restaurator Marcus Mannewitz und seine Mitstreiter barocke Malereien in den Gewölben unmittelbar über der Orgel frei. Über dem 1770 fertiggestellten Instrument sollte sich der Himmel öffnen, hatten sich die damaligen Initiatoren wohl gedacht. Das jedenfalls gäbe einen Sinn, so dass anzunehmen ist, dass die barocke Üppigkeit, die fast ein wenig an bayerische Kirchen erinnert, ihren Ursprung in jener Zeit hat. Genaueres wie etwa der Name des Malers sollen möglichst ergründet werden.

Dargestellt sind mehrere Engel. Als die samt aller anderen Ausmalung im 19. Jahrhundert aus der Mode kamen, wurde die Kirche mit einer Kalkschicht übertüncht, so wie auch die im Hochchor freigelegten mittelalterlichen Malereien , die nach ihrer Restaurierung zum Teil wieder zu sehen sind.

Zu sehen sein werden nach ihrer Restaurierung auch die jetzt entdeckten Malereien. Die Arbeit ist mühselig, eine Fleißarbeit mit feinsten Instrumenten, wie Marcus Mannewitz gelassen meinte. Doch es sei zu schaffen. Dann aber wird St. Marien um eine weitere ungeahnte Sehenswürdigkeit reicher sein.

 

Ein Detail der barocken Ausmalung über der Orgel.