Rostocker Blitz vom 02.09.2007

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

775. Jahre Ersterwähnung von St. Marien
Zahlreiche Veranstaltungen am Denkmaltag

Die Marienkirche ist zweifellos das bedeutendste sakrale Bauwerk unserer Stadt Wann mit ihrem Bau begonnen wurde, ist allerdings unbekannt. Ein entsprechendes Datum lässt sich also nicht begehen. So bleibt eine am 27. März 1232 in Güstrow gefertigte Urkunde, in der „Nicolaus und Hinricus hern zu Rostogk“ in der „S. Marien-Kirchen zu Rostogk“ einer das Land Bützow betreffenden Rechtssprechung zustimmen. Es ist dies die erste urkundliche Erwähnung der Rostocker Marienkirche. Und an dieses Datum wird am diesjährigen wie immer von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiierten Tag des offenen Denkmals erinnert. Folglich ist auch das Ortskuratorium der Stiftung an den Feierlichkeiten beteiligt. Der Förderverein der Marienkirche zeichnet maßgeblich für ein umfangreiches dreitätiges Programm vom 7. bis 9. September verantwortlich.

Besucher der Kirche sollten indes den Blick auch ein wenig nach oben richten. Sowohl außen an der Ostseite des Turmes als auch an der entsprechenden Westwand im Inneren sind noch die Ansätze des Daches beziehungsweise der alten Gewölbe zu sehen. Seit dem fortschreitenden 13. Jahrhundert wird an der nach der 1265 vorgenommenen Vereinigung der bis dahin drei eigenständigen Städte an der repräsentativen Erweiterung der nunmehrigen zentralen Pfarrkirche gebaut. Diese Veränderungen lassen sich am Mauerwerk gut ablesen.

Und natürlich wird auch in diesem Jubiläumsjahr an der Kirche gebaut. Mit einer Unterbrechung in diesem Jahr hat der Rostocker Blitz seit 2002 in mehr als einhundert Beiträgen über das Geschehen berichtet. Ganz aktuell sind die Reparatur- und Restaurierungsarbeiten am Südschiff zu nennen. Nach dem Wiedereinbau des großen Buntglasfensters mit Christus als Weltenrichter kehrt nun auch noch das westliche 23 Meter hohe Seitenfenster aus mundgeblasenem Antikglas an seinen Standort zurück. Und wiederum hat die Glaserfirma Krönke ganze fachliche Arbeit geleistet, wofür Dank zusagen ist. Weitere bauliche Arbeiten sind die Sanierung der Gewölbe, Fugen- und Mauerarbeiten und die Beseitigung des massiv auftretenden Hausschwamms an den Kapellendächern. Sie werden neu eingedeckt.

 

Der alte Dachansatz der Hallenkirche am Turm.


Auch in der Kirche ist der alte Gewölbeansatz zu sehen.