06.12.2009

Das neue Dach wächst

Dachdeckerarbeiten an St. Marien gehen voran

Mönch, Nonne, Mönch, Nonne und immer so weiter. Der Dachdecker versteht sein Handwerk ganz selbstverständlich und fügt die Ziegel Stück für Stück aneinander. Rund 900 Quadratmeter misst das Ziegeldach auf dem Turm der Marienkirche, das es neu einzudecken gilt. Doch ist das nicht die einzige Arbeit, die im Laufe der Reparatur- und Restaurierungsarbeiten zu verrichten war. Zuvor musste für das durchschnittene Zeltdach des Turms die defekte Dachlattung entfernt und eine neue mit entsprechenden Kehlen genannten Dachüberständen und Dachausschnitten versehen aufgebracht werden. Das gleiche trifft auch für die Türmerstuben zu, die ebenfalls neu einzudecken sind. Die Dachlattung konnte erst nach umfangreichen Reparaturarbeiten der Zimmerleute an den Dachstuhlhölzern vorgenommen werden. Dabei wird jeder einzelne Ziegel der Mönch-Nonne-Eindeckung mit Draht an der Dachlattung festgebunden. Die Mönchziegel werden in Mörtel verlegt. Zum Schluss wird die gesamte Dachfläche mit Mörtel versteift. Die Dachziegel sind Tonziegel in der Farbe Naturrot.
Der Turm der Marienkirche wird nach seiner für 2010 vorgesehenen Fertigstellung einer der höheren mit Ziegel gedeckten Türme in Norddeutschland sein. Das rote Dach wird weithin über der Stadt und über der Warnow leuchten. Historisch gesehen ist er der einzige Kirchturm Rostocks mit Ziegeleindeckung. Zwar hat auch der Turm der Nikolaikirche ein Ziegeldach. Dabei handelt es sich allerdings um eine Nachkriegseindeckung. Der kriegszerstörte Turm war ursprünglich mit einem Kupferdach versehen.

 

Ein Dachdecker arbeitet an der Südwestseite


Die Dachlattung für die neuen Ziegel