Rostocker Blitz vom 12.12.2010


Die Turmarbeiten an St. Marien sind abgeschlossen

Gerüste wurden abgebaut

Noch vor Weihnachten wurden die Gerüste zurückgebaut. Damit sind die umfangreichen Reparatur- und Restaurierungsarbeiten am Turm der Rostocker Marienkirche abgeschlossen. Begonnen wurden die dringend erforderlichen Arbeiten am 10. September 2008 mit einem feierlichen Mittagsgebet. Ermöglicht wurde dies durch eine deutschlandweite Aktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, bei der fast eine Million Euro gesammelt wurden. Weitere Mittel vom Land Mecklenburg-Vorpommern, von der Stadt Rostock, der Landeskirche, der Evangelisch-Lutherischen Innenstadtgemeinde und dem Förderverein Stiftung St.-Marien-Kirche zu Rostock e.V. beförderten das aufwändige Unternehmen Turmbau zusätzlich.

Viele unterschiedliche Tätigkeiten wurden in diesem Zeitraum ausgeführt. So wurde das Dach völlig neu eingedeckt. Im Osten wurden wie zuvor Kupferplatten aufgebracht. Im Süden, Westen und Norden wurde das Dach wiederum mit Nonne-Mönch-Ziegeln eingedeckt. Damit sind nun alle Dächer der Kirche dicht. Neu gedeckt wurde auch die Turmhaube, deren Plattform ebenfalls erneuert werden musste. Auch Wetterhahn und Kugel auf der Turmspitze wurden erneuert. Wieder funktionstüchtig ist die dort hängende Stundenglocke, die einen neuen Hammer erhielt. Der alte Hammer und andere Gegenstände sind in der Kirche ausgestellt und dort zu sehen.

Umfangreiche Arbeiten wurden auch an der Fassade vorgenommen. Dort mussten beschädigte Ziegel ausgewechselt und durch weitere Arbeiten neuerliches Eindringen von Wasser unterbunden werden. Eine von Witterungseinflüssen stark geschädigte Partie an der Südfassade, die weithin von den anzupackenden Problemen kündete, wurde komplett neu aufgemauert. In einer freundlichen Farbe frisch geputzt wurden auch die Blindfenster in der Fassade. Ein Schwerpunkt war auch die Restaurierung des umlaufenden Gesimses.

Auch für die Zimmerleute gab es reichlich Arbeit. So sind umfassende Restaurierungsarbeiten am historischen Dachstuhlgehölz vorgenommen worden. Es ist in die Jahre 1336 und 1735 zu datieren. Die Türmerstube war ein weiteres Restaurierungsobjekt. Auch der bemerkenswerte Tonfries an der Westwand wurde restauriert. Auf dem Glockenboden wurden nach dem Aushängen der vorhandenen Glocken die Glockenstühle für das zurückgekehrte mittelalterliche Geläut vorbereitet. Eine vom Mauerwerk der Westwand kaum zu unterscheidende verschließbare Öffnung ermöglicht das sichere Ein- und Ausbringen der Glocken.

Gewürdigt sein soll nochmals das bemerkenswerte Werk der Gerüstbauer der Firma Werdermann, die mit ihrer Arbeit die Voraussetzung für die Tätigkeit der Gewerke schufen. Das von ihnen aufgestellte gewaltige Gerüst erregte allgemeines Aufsehen.

Der Förderverein und die Innenstadtgemeinde danken nochmals allen Beteiligten und den Spendern, die zum Gelingen dieses großartigen Werkes beigetragen haben.
 

Der Kirchturm ist wieder ohne Gerüst.