HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Das Stadthaus (Hinter dem Rathaus 4)
von Hans-Heinrich Schimler (Text, Foto) und Berth Brinkmann (Fotos)
Das alte Rostocker Rathaus war am Ende des 19. Jahrhunderts zu eng geworden und bedurfte darüber hinaus dringend einer Erneuerung. Da bot sich ein Neubau unmittelbar dahinter auf der östlichen Seite der Straße Hinter dem Rathaus förmlich an. Stadtbaudirektor Gustav Dehn, der ohnehin schon mit dem bereits 1899 in Angriff genommenen Umbau des historischen Rostocker Rathauses befasst war, schuf die Pläne für den Erweiterungsbau, der sich als Stadthaus einen Namen machte.
Im Jahre 1906 legte Dehn diesbezügliche Arbeiten vor, deren Umsetzung 1907 vollendet waren. So kam es, das Rostock nicht nur eine Erweiterung seines Rathauses erlebte sondern einen noch heute äußerst ansehnlichen Bau in schönstem Jugendstil in bester Stadtlage erhielt. Ein über die Straße führender Schwibbogen verbindet die beiden Häuser miteinander. Der Rostocker Greif zu beiden Seiten ist nicht minder ein Kind des Jugendstils und zweifellos einer der schönsten und elegantesten Greifvögel unserer Stadt.
Im Zuge der baulichen Veränderungen wurde auch das Kerkhofhaus mit seinem von Gotik und Renaissance geprägten Giebel umgestaltet und erhielt einen Magazinanbau für das Stadtarchiv. Alle drei Häuser werden durch ein gemeinsames Treppenhaus erschlossen, dass in seiner gediegenen Gestaltung der äußeren Fassade in nichts nachsteht. Darüber hinaus blieben in den Gängen des Stadthauses auch die originalen Hinweistafeln zu den einzelnen Behörden erhalten. Auch sie weisen Jugendstilelemente auf.
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