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Das
Steintor und seine Umgebung
Neben dem Kröpeliner Tor
war das Steintor das wichtigste Stadttor in der mittelalterlichen
Stadtbefestigung. Schon um 1270 existierte ein Tor, dass Herzog
Johann Albrecht I. 1566 schleifen ließ. Bis 1577 wurde
das Steintor im Stil der niederländischen Backsteinrenaissance
neu errichtet.
Auf den Bildern von 1938 zeigt sich das Steintor frisch restauriert.
Seitliche Durchgänge wurden geschlossen, ein angrenzendes
dreistöckiges Wohnhaus abgerissen und der Putz entfernt.
Im Inneren wurde über zwei Etagen eine Gaststätte
eingerichtet.
Das Ständehaus westlich vom Steintor wurde im Stil des
Historismus nach Plänen von Gotthilf Ludwig Möckel
errichtet und 1893 eingeweiht. Neben ihm stand in der Wallstraße
die Friedrich-Franz-Knabenschule, welche im Krieg zerstört
wurde.
Vor dem Steintor befand sich 1938 ein im Pseudo-Tudorstil
errichtetes Gebäude, in welchem sich ein Reise- und Verkehrsbüro
eingerichtet hatte.
Die Straßenbahn fuhr noch durch das Tor und im Gegensatz
zu der heutigen Steintorkreuzung geht es verkehrstechnisch
recht geruhsam zu. Aber schon damals kreuzten sich hier Straßenbahn-
und Buslinien.
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Der Wall
Um 1830 begann man die Befestigungsanlagen
der Stadt in parkartige Grünanlagen umzugestalten. Dabei
entstanden der Ober- und Unterwall, Bastionen und der Wallgraben.
Auf der Fotografie von 1938
ist außerdem ein Rundbau aus rotem Klinker auf der sogenannten
Heubastion auf dem Oberwall zu sehen. Hierbei handelt es sich
um einen Wasserturm aus dem 19. Jahrhundert. Er fasste 1083
Kubikmeter Wasser. Nach dem Bau des neuen Wasserwerks in der
Talstraße (1894) und dem Wasserturm in der Blücherstraße
(1903) wurde in den 30er Jahren im „Alten Wasserturm“
das Völkerkundemuseum eingerichtet.
Den Krieg überstand der
Turm nicht.
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Die
Kirchenhäuser von St.Marien
Dort, wo heute ein Textilreinigungsbetrieb
in der Langen Straße bei der Marienkirche seine Dienste
anbietet, standen bis etwa 1953 die Häuser Bei der Marienkirche
Nr. 3 und 4. Es waren so genannte Kirchenhäuser, in denen
ursprünglich Kirchenbedienstete wohnten.
Interessant ist der schmale Gang (Tüsche) zwischen den
Häusern. Das Haus Nr. 3 hatte eine sehr auffällige
Bauform. Im unteren Bild zu erkennen, hatte es links von seinem
großen Dreieckgiebel ein Mansardendach. Diese beiden
Häuser fielen dem Bau der Langen Straße zum Opfer.
Die Häuser im Hintergrund des unteren Bildes sind die
Nr. 6 und Nr. 7 des Straßenzuges Bei der Marienkirche,
der fast um die ganze Kirche herumführte. Diese Häuser
wurden bei Bombenangriffen im letzten Krieg zerstört.
Im unteren Bild ist weiterhin ein überdachter Fahrradständer
und davor ein mit einer Plane abgedecktes Motorrad zu erkennen.
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Blick auf
St.Marien
Die Fotografie aus dem
Jahre 1938 gibt die Sicht auf die südliche Turmseite
der Marienkirche frei. Wolfgang Baier hat das Bild von
der Kistenmacherstraße aus aufgenommen. Der Blick
geht auf das Eckhaus Blutstraße (heute Kröpeliner
Straße), den Ziegenmarkt und das Westwerk der
Kirche. Es war als Doppelturmanlage geplant, wurde aber
im 16. Jahrhundert nur mit einer Behelfsdachkonstruktion
versehen.
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©
2001 - 2004 Berth Brinkmann
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